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Diabetes Mellitus Typ 3 (MODY, Pankreopriv)

Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Hier muss man Diabetikerinnen, die eine Schwangerschaft planen oder schwanger sind, von schwangeren Patienten unterscheiden, bei denen ein Schwangerschaftsdiabetes erkannt wurde.

Diabetikerinnen (Typ 1 und Typ 2) sollten sich bei Planung einer Schwangerschaft oder bei Erkennen der Schwangerschaft mit Ihrem Diabetologen und Gynäkologen beraten. Zur Information gibt es eine Patientenleitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft zu diesem Thema.


Als Gestationsdiabetes („Schwangerschaftsdiabetes“) bezeichnet man eine Kohlenhydratstoffwechselstörung, die erstmalig während der Schwangerschaft auftritt bzw. erkannt wird.

Ein erhöhtes Risiko, einen Schwangerschaftsdiabetes zu bekommen, besteht, wenn ...

  • die Schwangere über 30 Jahre alt ist
  • Übergewicht zu Beginn der Schwangerschaft besteht
  • Diabetes mellitus Typ 2 bereits in der Familie vorkommt
  • in der Schwangerschaft schon wiederholt Zucker im Urin nachgewiesen wurde
  • schon einmal ein Gestationsdiabetes bestand
  • bei vorangegangenen Geburten ein besonders großes Kind (Gewicht über 4500 g) geboren wurde 

Die Folge eines Gestationsdiabetes sind erhöhte Blutzuckerwerte vor und nach dem Essen. 

Zur Diagnose eines Gestationsdiabetes muss die Schwangere in der 24.-28. Schwangerschaftswoche eine zuckerhaltige Lösung trinken. Vor und während des zweistündigen Tests (oraler Glukosetoleranztest =oGTT, Zuckerbelastungstest) wird dreimal Blut abgenommen. Die Patientin sollte in den Tagen vor dem Test möglichst kohlenhydratreich essen, um die Bauchspeicheldrüse zu reizen. Am Abend vor dem Test darf sie bis ca. 22:00 Uhr essen und muss danach nüchtern bleiben. Am Morgen erfolgt zunächst eine Blutentnahme, danach erhält sie 75 g Glukose (Traubenzucker) als Trinklösung. Nach ein und zwei Stunden erfolgen weitere Blutentnahmen. Während des Tests sollte sich die Patientin nicht viel bewegen.   

Nüchtern 92 mg/dl (5,1 mmol/l)
Nach 1 Stunde 180 mg/dl (10,0 mmol/l)
Nach 2 Stunden 153 mg/dl (8,5 mmol/l)

Wenn nur ein Wert überschritten wird, spricht man bereits von einem Gestationsdiabetes.

Der Vorteil des Gestationsdiabetes ist, dass man diese Stoffwechselstörung behandeln kann - vorausgesetzt, dass sie erkannt wird. Durch eine Behandlung des Gestationsdiabetes lassen sich die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind nahezu auf das Risiko einer gesunden Schwangeren senken.

Die Therapie des Gestationsdiabetes besteht in der Ernährungsumstellung und wenn notwendig der Insulineinstellung. Bei 85% der Patientinnen genügen die diätetischen Maßnahmen zur Blutzuckeroptimierung, die übrigen 15% benötigen zusätzlich Insulin. Tabletten zur Behandlung des Diabetes sind nicht zugelassen.

Zielwerte des Blutzuckers bei Schwangerschaftsdiabetes:  

Nüchtern / Präprandial < 95 mg/dl < 5,3 mmol/l
1 Stunde postprandial < 140 mg/dl < 7,8 mmol/l

Unterzuckerungen gilt es zu vermeiden.
Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes sollten von einem Diabetologen mitbetreut werden.

6-12 Wochen nach der Geburt des Kindes sollte ein erneuter Glucosetoleranztest durchgeführt werden, um die Stoffwechsellage der Mutter zu kontrollieren.

Da ein insgesamt erhöhtes Risiko zur Entwicklung eines Diabetes Mellitus Typ 2 besteht, sollten im Anschluss regelmäßige Routinekontrollen beim Hausarzt oder Diabetologen auf das Vorliegen eines Diabetes erfolgen.

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